Therapiebericht Ergotherapie: Beispiele, Vorlagen, Textbausteine


Robin Klouda (Sportwissenschaftler & Organisationstalent)
04.04.2024

Therapiebericht Ergotherapie: Beispiele, Vorlagen, Textbausteine


Robin Klouda (Sportwissenschaftler & Organisationstalent)

Kostenlose Therapiebericht-Vorlagen 

  • Kompakter & ausführlicher Therapiebericht
  • Digital ausfüllen und selbst drucken
  • Kostenlos & ohne Registrierung

Verordnungsbericht, Arztbericht, Therapiebericht oder einfach nur Bericht – die Bezeichnungen variieren, doch das Ziel ist identisch: informative Kommunikation zwischen behandelnden Therapeut:innen und Ärzt:innen, um die Versorgung von Patient:innen zu optimieren.

In diesem Blogartikel findest du aktuelle Anforderungen, Beispiele, Vorlagen und Textbausteine für Berichte über durchgeführte Heilmitteltherapie.

Mit den Tipps und Tricks kannst du die Erstellung effektiv und deine Therapieberichte wirkungsvoll gestalten.

Wann Ergotherapie-Berichte notwendig und sinnvoll sind

Notwendig und unabdingbar sind Therapieberichte, wenn Ärzt:innen diese mit einer Verordnung angefordert haben. 

Das ist bei der Heilmitteltherapie im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) üblich, aber auch für anderen Kostenträgern wie der freien Heilfürsorge oder der DGUV möglich. 

Zudem können Therapieberichte auch für den medizinischen Dienst oder Patient:innen selbst von Interesse sein. Beispielsweise um einen individuellen, langfristigen Heilmittelbedarf damit zu beantragen. 

Ansonsten sind Berichte immer dann sinnvoll, wenn du als Therapeut:in patientenbezogene Informationen mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt teilen möchtest. 

  • Zur Information über Verbesserung oder Verschlechterung der Diagnose oder die Compliance von Patient:innen.
  • Bei Optimierungsvorschlägen zur allgemeinen Versorgung oder für Folgeverordnungen.
  • Zur Unterstützung der ärztlichen Entscheidung über die Fortführung der Therapie.
  • Für Anfragen zu weitere, ärztlicher Diagnostik zur Optimierung der Heilmitteltherapie.
  • Zur Unterstützung für Gutachten durch etwa den Medizinischen Dienst oder für Sondergenehmigungen des langfristigen Heilmittelbedarfs. 

Wertvoll für die Zusammenarbeit mit Patienten 

Nicht zu unterschätzen ist der Wert der Berichte für die Zusammenarbeit mit Patient:innen.

Ihnen kann bewusst werden, in welchem gesundheitlichen Zustand sie die Therapie begonnen und welche Fortschritte sie in den letzten Behandlungen gemeinsam mit dir erreicht haben. 

Das bringt neue Motivation für die Erreichung der gesetzten Therapieziele – für dich und Patient:innen.

Vorgaben und Vergütung Therapiebericht

Für Ergotherapeut:innen wurde im GKV-Versorgungsvertrag ein kompakter Bericht zum Verordnungsablauf definiert:

Verordnungsbericht: Mitteilung an verordnende Ärztin oder verordnenden Arzt

  • Verordnung: Wird auf ärztlichen GKV-Verordnungen mit Kreuz bei „Therapiebericht“ durch Ärzt:in angefordert
  • Form: Keine Vorgaben
  • Inhalt: Therapieverlauf der Verordnung, prognostische Einschätzung hinsichtlich der Therapieziele, Vorschläge zu Änderung des Therapieplans und Anpassung der Folgeverordnungen 
  • Menge: Kann je Verordnung einmal abgerechnet werden
  • Zeitpunkt: Wird während der Vor- und Nachbereitungszeit und gegen Ende der VO geschrieben.
    Hinweis: Damit das in unter 15 Minuten Vor- und Nachbereitungszeit möglich ist, sollte das Erstellen des Berichts so effektiv wie möglich gestaltet sein → dazu gleich mehr unter „Tipps zur schnellen Berichts-Erstellung“.
  • Vergütung: 0,97 € für die Übermittlungsgebühr, mit gesonderter Positionsnummer „X9701“ (Stand vom 26.02.2024)

Ausführlichere Berichte nur nach Kostenabklärung 

Manchmal reicht ein kompakter Verordnungsbericht den Anfragenden (Ärzt:innen, Patient:innen, MDK) nicht aus, weil sie weitere Details zum Verlauf der Therapie und der ergotherapeutischen Analyse/Befundung wünschen – dann ist ein ausführlicherer Bericht notwendig. 

Dieser kann dann abseits der GKV-Verordnung, beispielsweise durch einen Brief ärztlicherseits, angefordert werden. Das Erstellen gleicht einer reinen Privatleistung, weil er für die Ergotherapie nicht im GKV-Rahmenvertrag vereinbart wurde (bei Physiotherapie und Logopädie hingegen schon). 

Bedeutet: Du legst den Preis und Umfang eines solchen Berichts fest und sicherst dir deine Vergütung entweder durch eine Vergütungsvereinbarung mit der Patientin oder dem Patienten oder ggf. durch einen Kostenvoranschlag an die Krankenkasse. 

GKV-Regeln sind auf Therapieberichte für andere Kostenträger übertragbar

Therapieberichte sind auch für nicht gesetzlich versicherte Patient:innen möglich, dabei gilt Folgendes:

Therapiebericht freie Heilfürsorge für Bundeswehrsoldat:innen und Beamt:innen: Wird nur vergütet, wenn Verordnende auf der Bundeswehrverordnung „ja“ beim Therapiebericht bzw. das Feld auf Muster 13 angekreuzt haben.

Dann wird ein kurzer Bericht über den Verlauf der Verordnung angefordert.

PBeaKK: Therapieberichte für A-Versicherte der Postbeamtenkrankenkasse: Können entweder nach den Regeln der GKV oder als Privatleistung (siehe nächster Punkt) verordnet und abgerechnet werden. B-Versicherte werden immer wie Privatversicherte gehandhabt.

Privatversicherung, Beihilfe und Selbstzahler: Auch auf Privatrezepten können Ärzt:innen für eine reibungslose Zusammenarbeit um einen Therapiebericht bitten.

Dann handelt es sich um eine reine Privatleistung: Du legst die Vergütung fest, Patient:innen zahlen diese zunächst selbst und kümmern sich anschließend eigenverantwortlich um die Kostenerstattung durch ihre Versicherung.

Für deine Kostenabsicherung ist es ist ratsam dafür eine Vergütungsvereinbarung mit Patient:innen zu schließen. Daraus sollten Umfang, Inhalt und Kosten für den Bericht hervorgehen – das kann je nach Anliegen sehr individuell sein, siehe Inhalt von Therapieberichten

BG und Unfallkassen: Bei Verordnungen der Berufsgenossenschaft und Unfallversicherungen sind regulär keine kompakten Verordnungsberichte vorgesehen. 

Es kann aber vorkommen, dass D- oder H-Ärzte bzw. der jeweilige Kostenträger einen ausführlichen Ergotherapiebericht, beispielsweise durch eine kurze schriftliche Mitteilung, anfordern.

Dieser wird gemäß dem DGUV-Vergütungsverzeichnis Ergotherapie vom 01.01.2024 mit 36,17 € vergütet. Der Inhalt dieses Berichtes wird ansonsten nicht weiter definiert – im weiteren Artikel findest du Tipps zum fachlichen Inhalt von sowie eine kostenlose Vorlage für ausführliche Berichte.

3 Tipps für wirklich gute Therapieberichte

1️⃣ Halte Berichte so kurz wie möglich (oder so lang wie nötig)

Weder will der Arzt einen halben Roman lesen, noch hast du
die Zeit, diesen zu schreiben.

Hinzu kommt, dass keiner von euch die jeweilige Zeit ausreichend vergütet bekommt. Fokussiere dich daher auf die relevanten Informationen und halte diese so kompakt wie möglich.

2️⃣Schreibe leicht verständlich

Ja, Fachsprache zeigt Professionalität. Sie sorgt aber auch dafür, dass Patient:innen den Inhalt eines Berichts kaum nachvollziehen können und fachfremde Verordnende dafür ggf. erst einige Internetsuchen hinter sich bringen müssen.

Für eine verständliche Alltagssprache im Therapiebericht werden die Lesenden dankbar sein. 

3️⃣ Informiere über Erfolge und Fortschritte

Um die Therapie und ggf. eine Folgeverordnung weiterhin zu sichern, solltest du über die Fortschritte der Patient:innen berichten – mögen sie dir zunächst noch so gering erscheinen

Gemäß Heilmittel-Richtlinie ist die Notwendigkeit von Heilmitteltherapie gegeben, wenn 

  • eine Krankheit geheilt, ihre Verschlimmerung verhütet oder Krankheitsbeschwerden gelindert werden können.
  • eine gesundheitliche Schwächung, die zu einer Krankheit führen könnte, beseitigt werden kann.
  • einer Gefährdung der gesundheitlichen Entwicklung eines Kindes entgegengewirkt wird.
  • eine Pflegebedürftigkeit vermieden oder gemindert werden kann.

Wenn deine geleistete Therapie und das Mitwirken der Patientin oder des Patienten zu einem dieser Aspekte beitragen konnte, kannst du einen Therapieerfolg verzeichnen und solltest diesen in deinem Bericht nennen. 

Ausnahme: Bei einem Therapieabbruch nennst du die negativen Einflüsse, die dazu geführt haben. Etwa den gesundheitlichen Allgemeinzustand, aber auch ggf. die Unzuverlässigkeit oder fehlende Compliance der Patientin/des Patienten.

Therapieberichte der Ergotherapie: Muster-Beispiel und Struktur

Ein guter Therapiebericht ist wie ein Brief aufgebaut:

  • Der Briefkopf enthält die Anschrift des Empfängers (Ärzt:in/MDK/Patient:in) sowie des Absenders (Heilmittelpraxis) und den Betreff (Patienten- und Verordnungsdaten). 
  • Der Bericht beginnt mit einer persönlichen Ansprache und dankende Worten an Verordnende oder Anfragende.
  • Dann folgt der Inhalt mit den therapierelevanten Informationen. Der Umfang variiert je nach Art des Berichts – dazu gleich mehr. 
  • Abgeschlossen wird er mit einem Kontaktangebot, Grußworten und dem Namen der erstellenden Person.
Beispiel für einen Therapiebericht aus der Physiotherapie

Fachlicher Inhalt von Ergotherapie-Berichten 

Aus den Vorgaben der GKV lassen sich zwei sinnvolle Arten von Therapieberichten ableiten – ihre Inhalte unterscheiden sich: 

Ein kompakter Therapiebericht, der über den Verlauf und die Ergebnisse der durchgeführten Verordnung informiert – ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Er dient vordergründig der Optimierung von Folgeverordnungen.

Ein ausführlicher Therapiebericht geht darüber hinaus auf die therapeutischen Details der Therapie ein: Befundung und Diagnostik, Verlauf und Ereignisse einzelner Behandlungen und umfangreiche Versorgungsempfehlungen

Er dient den Anfordernden dazu, einen detaillierten Überblick über den gesamten Krankheits- und Therapieverlauf zu erhalten. Mit diesem Bericht kannst du als Ergotherapeut:in maßgeblichen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung einer Patientin/eines Patienten beitragen.

Ergotherapeut:innen können sich beim fachlichen Inhalt der beiden Berichtsformen an den folgenden Aspekten orientieren – weiter unten im Artikel findest du Textbausteine und Beispiele zu den einzelnen Abschnitten.

Was in einen kompakten Therapiebericht gehört

  • Diagnose: Angabe der ärztlichen Verordnungsdiagnose, ggf. Nennung relevanter therapeutischer Befunde. 
  • Behandlungszeitraum der Verordnung (von – bis).
  • Therapieziele und Erreichungsgrad: Welches Ziel wurde angestrebt? Seid ihr diesem durch die durchgeführte Therapie näher gekommen oder habt es erreicht? Verdeutliche hier Fortschritte und Erfolge innerhalb des Behandlungszeitraumes. Bei einem Therapieabbruch nennst du die negativen Einflüsse.
  • Aktueller Stand der Therapie: Welche Besonderheiten traten während der Behandlung auf? Welche Heilmittel oder Therapiemethode hat besondere Wirkung gezeigt? Wie geht es Patient:innen aktuell? Nenne hier kurz die relevanten, angewandten Therapiemethoden und deren Ergebnisse.
  • Prognose: Ist die Fortsetzung der Therapie sinnvoll und warum? Kann die Therapie beendet werden oder ist ggf. zunächst eine Therapiepause angeraten und warum? Welche Änderung der Versorgung könnten die Prognose verbessern? Mache hier, wenn angebracht, Vorschläge zu Änderungen der Frequenz, Einzel-/Gruppentherapie, der Doppelbehandlung, zum Hausbesuch oder zum bisher angewandten Heilmittel. 

Was in einen ausführlichen Therapiebericht gehört

  • Behandlungszeitraum, auf den sich der ausführliche Bericht bezieht – dieser kann sich über mehrere Verordnungen erstrecken. 
  • Therapiebedarf inkl. ärztliche Diagnose und Details zu therapeutischen Befunden/Diagnostik: Wie geht es der Patientin bzw. dem Patienten aktuell? Welche Alltagseinschränkungen verursacht die Erkrankung derzeit? Welche Ergebnisse und/oder Diagnosen hat die therapeutische Befundung ergeben? Nenne hier alle relevanten Erkenntnisse inkl. vorhandener Messwerte.
  • Therapiefähigkeit: Wie motiviert und belastbar ist die Patientin/der Patient im Kontext ihrer/seiner körperlichen, seelischen und geistigen Verfassung? Welche Unterstützungen sind für sie/ihn vorhanden? Wie steht es um die Compliance zwischen Patient:in und Therapeut:in?
  • Therapieziele: Welche Ziele wurden für die Gesamttherapie festgelegt? Das sollten Ziele für den Alltag oder den beruflichen/schulischen/sozialen Kontext der Patientin oder des Patienten sein (siehe „3 Tipps für wirklich gute Therapieberichte“)
  • Aktueller Stand der Therapie: Welche Heilmittel und Therapiemethode haben besondere Wirkung gezeigt? Was konnte damit erreicht werden? Welche Frequenz hat sich als förderlich erwiesen und was ist für weitere Einheiten geplant? Wie hat die Patientin/der Patientin jeweils darauf reagiert? Nenne hier die relevanten Therapieereignisse.
  • Prognose: Ist die Fortsetzung der Therapie sinnvoll und warum? Kann die Therapie beendet werden oder ist ggf. zunächst eine Therapiepause angeraten und warum?
  • Vorschläge zur Versorgungsoptimierung: Welche Verordnungsanpassungen könnten die Prognose verbessern? Etwa der Frequenz, der Einzel-/Gruppentherapie, der Doppelbehandlung, beim Hausbesuch oder dem bisher angewandten Heilmittel. Welche ärztliche Diagnostik ist ratsam und welche weitere medizinische Versorgung kann den Zustand der Patientin/des Patienten weiter verbessern?

Tipps zur effektiven Erstellung eines Therapieberichtes

Mit guter Vorbereitung lassen sich Verordnungsberichte und ausführlichere Therapieberichte einfach und zeitsparend schreiben. 

Kostenlose Vorlagen und Muster für Therapieberichte der Ergotherapie

Hier findest du Vorlagen bzw. Muster für Ergotherapie-Therapieberichte in den zwei oben beschriebenen Varianten. 

Du kannst die Word-Dokumente kostenlos downloaden, die [Textfelder] mit den individuellen Daten und Informationen aus der Dokumentation füllen und diese anschließend ausdrucken.

Hinweis: Inhalt und Aufbau dieser Vorlagen sind nicht gesetzlich oder vertraglich vorgeschrieben und nach bestem Wissen entstanden. Unsere Vorlagen passen daher ggf. nicht zu 100 % zum Ablauf deiner Praxis – können dir und deinem Team aber als Inspiration dienen, wenn ihr eure eigenen Standards und Vorlagen entwickeln wollt.

Vorlagen & Muster für den kompakten Therapiebericht Ergotherapie

Therapiebericht-Vorlage kostenlos für Physiotherapie (kompakter Bericht)

Vorlagen & Muster für den ausführlichen Therapiebericht Ergotherapie

Therapiebericht-Vorlage kostenlos für Physiotherapie (ausführlicher Bericht)

Therapieberichte ohne viel Tipperei digital erstellen

Mit einem Tool wie thevea erstellst du Therapieberichte mit den Inhalten aus deiner Dokumentation besonders schnell. Wie das geht, kannst du dir hier mit wenigen Klicks anschauen.

Therapieberichte per Drag & Drop aus der Dokumentation erstellen: Startbild einer interaktiven Produkttour

Tipp: Frage Ärzte:innen (den medizinischen Dienst oder Patient:innen) auf welche Inhalte sie besonderen Wert bei angefragten Therapieberichten legen.

Darauf kannst du dich beim Erstellen der Vorlage und Erfassen der Inhalte konzentrieren – das spart dir und den Empfängern Zeit (und Kosten).


Dokumentation als Basis jedes Therapieberichtes der Ergotherapie

Die Dokumentation der Behandlungen, Befunde und Therapieplanung ist ein wichtiger Bestandteil der (digitalen) Patientenakte und gesetzliche Pflicht von behandelnden Therapeut:innen. 

Zudem lassen sich Therapieberichte mit den Angaben einer ausführlichen und gewissenhaften Doku schnell füllen. Im Grunde werden die relevanten Angaben daraus einfach in den Therapiebericht übernommen. 

Pflichtinhalt der Dokumentation gemäß Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) § 630f Absatz 2: 

Vorgaben zum Therapiebericht im Gesetz, Auszug als Screenshot

Relevante Inhalte für Therapieberichte: Aktueller Stand der Therapie und des Therapieplans, ärztliche Diagnose, therapeutische Untersuchungen und deren Ergebnisse, Befunde sowie therapeutische Maßnahmen/eingesetzte Heilmittel und ihre Wirkung bei Patient:innen.

Textbausteine für Therapieberichte der Ergotherapie

Klappe die folgenden Artikelabschnitte aus, um Textbausteine und Beispiele für die einzelnen Aspekte eines Ergotherapie-Berichtes einzusehen.

Du kannst dir diese kopieren und in deinen Berichten verwenden. 

Tipp: Anstelle von „Patientin/Patient“ kannst du bei Kindern auch den Vornamen bzw. bei Erwachsenen den vollständigen Namen oder Fr. XY/Hr. XY einsetzen – das sorgt für einen geschmeidigeren Lesefluss und Patient:innen fühlen sich vom Inhalt des Berichts direkt angesprochen.

Die [Beispiele] tauschst du gegen die Patienten-individuellen Informationen aus der Dokumentation aus.

Anrede und Dank für die Verordnung

  • Sehr geehrte/r … [Frau …; Herr …: Damen und Herren],
    vielen Dank für die Heilmittelverordnung für [Vorname + Name Patient:in]. Auf Grundlage der bisherigen Behandlungen übermitteln wir Ihnen folgenden Therapiebericht.
  • Sehr geehrte/r … [Frau …; Herr …: Damen und Herren],
    vielen Dank für Ihre Anfrage eines ausführlichen Therapieberichtes für [Vorname + Name Patient:in]. Der hiermit übermittelte Bericht bezieht sich auf die Behandlungen im Zeitraum vom TT.MM.JJJJ [Erste Behandlung] bis TT.MM.JJJJ [Letzte Behandlung].

Ärztliche Diagnose und therapeutische Befunde

  • Die Patientin/der Patient hat die Heilmittelverordnung aufgrund Ihrer ärztlichen Diagnose … [z. B. … Multiple Fraktur D2 + D3 rechts (S62.7); … Aufmerksamkeitsdefizit bei Hyperaktivitätsstörung (F.90.0)] erhalten.
  • Während der ergotherapeutischen Analyse zu Beginn der Behandlung haben wir festgestellt, dass …

Aktueller Stand und erreichte Erfolge

  • Erfolge erreicht: Durch die bisherige Therapie ist die Patientin/der Patient wieder in der Lage … [z. B. … mit der dominanten Hand Essbesteck zu halten und gezielt zu führen].
  • Status quo gehalten/Verschlimmerung verhindert: Der Erfolg der Therapie zeigt sich u. a. darin, dass der Patient/die Patientin … [z. B. … eigenständig für fünf Minuten ein interessenbasiertes Arbeitsblatt bearbeiten kann, ohne sich von Umgebungsgeräuschen ablenken zu lassen].
  • Aktueller Stand vs. Beginn: Der Therapieerfolg zeigt sich u. a. dadurch, dass der Patient/die Patientin wieder eigenständig … [z. B. in der Lage ist, sich selbstständig zu kleiden und größere Knöpfe eigenständig zu schließen]. Das war ihr/ihm zum Zeitpunkt der Verordnung nicht möglich/nur mit Hilfe durch Familienangehörige möglich.
  • Compliance hervorheben: „In Zusammenarbeit mit der Patientin konnten wir erreichen, dass sie/er wieder … [z. B. ihren/seinen Beruf als Schneiderin wieder ausüben kann, da die Feinmotorik der dominanten Hand auch durch intensive Eigenübungen so weit verbessert wurde, dass auch das Aufziehen eines Fadens wieder möglich ist].“
  • Therapieverlauf beschreiben: Am Therapieziel … [z. B. den Lern- und Sozialanforderungen in der Schule gerecht zu werden] wurde mithilfe von … [z. B. dem Marburger Konzentrationstraining] in Kombination mit … [z. B. diversen Entspannungstechniken] gearbeitet. Zu Beginn der Therapie war es aber zunächst nötig … [z. B. die Regeln und Rahmenbedingungen der Therapiestunde mit der Patientin/dem Patienten klar zu kommunizieren und abzustecken]. Für den weiteren Verlauf der Therapie ist … [z. B. die Verbesserung der Impulskontrolle & Frustrationstoleranz mithilfe von Bewegungsparcours] geplant, um … [z. B. das Sozialverhalten gegenüber Mitschüler:innen beim Spielen in den Pausen] zu verbessern.
  • Therapieabbruch: Die aktuelle Therapie der Patientin/des Patienten verzeichnete keinen (weiteren) Erfolg und wurde im gegenseitigen Einvernehmen beendet, weil … [z. B. die Patientin/der Patient keinen der vereinbarten Termine wahrgenommen hat; … sich der gesundheitliche Allgemeinzustand verschlimmert und die Therapie unmöglich gemacht hat; … die Patientin/der Patient umgezogen ist/sich für die nächsten Wochen in einer Rehabehandlung befindet].

Erfolgreiche Maßnahmen der Behandlung

  • Besonderer Fortschritte wurden durch … [z. B. Übungen der Feinmotorik mittels handwerklicher Therapie, insbesondere des Knüpfens] erreicht.
  • Vornehmlich durch … [z. B. Übungen des Marburger Konzentrationstrainings] ist es dem Patienten/der Patientin wieder möglich … [z. B. für 10 Minuten ein Arbeitsblatt zu bearbeiten, ohne sich von Umgebungsgeräuschen und Bewegungen ablenken zu lassen].

Prognose

  • Weitere Therapieziele erreichen: Wir schlagen eine Weiterführung der Therapie vor. Die Patientin/der Patient wird bei Fortsetzung der aktuellen Therapiemethode voraussichtlich in XYZ Wochen wieder in der Lage sein … [z. B. 20 Minuten konzentriert an seinen/ihren Hausaufgaben zu arbeiten, ohne in Frustration oder Wut zu verfallen; … ihren/seinen Beruf als Bäcker wieder ohne Schmerzen des Handgelenkes auszuüben]. 
  • Status quo halten: „Bei Fortsetzung der Therapie ist absehbar, dass die Patientin/der Patient weiterhin … [z. B. die steigenden Anforderungen in der Schule und im Klassenverbund meistern wird].“

Therapiebedarf

  • Bei der Patientin/dem Patienten besteht Therapiebedarf, … [z. B. sie/er ihren/seinen Beruf als OP-Assistenz derzeit nicht aktiv ausüben kann. Die Feinmotorik der dominanten Hand ist durch die vorangegangene Fraktur weiterhin stark eingeschränkt und ein gezieltes Greifen nach Instrumenten bisher nicht möglich].
  • Therapiebedarf ist aufgrund … [z. B. der weiterhin bestehenden Konzentrationsschwäche] vorhanden.
  • Die Patientin/der Patient zeigt sich … [z. B. schnell wütend und frustriert, wenn ihm/ihr Aufgaben aufgrund von Ablenkungen der Umgebung (z. B. durch Anwesenheit der Klassenmitglieder) nicht gelingen]. Dadurch kommt es zu … [z. B. regelmäßigen Streitigkeiten mit anderen Kindern und Lehrer:innen]. Sie/er möchte zukünftig … [z. B. besser mit Kritik umgehen können und sich dem Klassenverbund zugehörig fühlen].
  • Während der Befundung/Diagnostik zeigt sich die Patientin/der Patient … [z. B. emotional traurig darüber, dass sie/er beim Essen auf die Hilfe von Familienangehörigen angewiesen ist, weil sie/er das Besteck nicht stabil greifen kann].

Therapiefähigkeit

  • Die Patientin/der Patient arbeitet motiviert/engagiert/gewissenhaft/eifrig am Therapieerfolg mit und führt die Eigenübungen zu Hause sehr zuverlässig durch.
  • Die Patientin/der Patient hat sehr gut verstanden, dass ein bestmöglicher Therapieerfolg nur mit ihrer/seiner aktiven Mithilfe möglich ist. Sie/Er ist sehr belastbar und auch unter Anstrengung stets motiviert.
  • Die Patientin/der Patient hält alle vereinbarten Termine ein und arbeitet auch außerhalb der Therapie effektiv am Erreichen des Therapieziels mit. Bei den Eigenübungen zu Hause erhält er/sie Unterstützung durch Familienangehörige.
  • Die Patientin/der Patienten ist sehr interessiert an den eingesetzten Behandlungsmethoden und informiert sich stetig über ihre/seiner Erkrankung und mögliche Therapieverfahren.

Therapieziele

  • Folgende Therapieziele wurden zu Beginn/im Laufe der Behandlung gemeinsam mit der Patientin/dem Patienten (und ihren/seinen Eltern/Erziehungsberichten/Betreuern) festgelegt: 
    •  [z. B. Verbesserung der Fokussierung und Aufmerksamkeit in der Schule]
    • [z. B. Steigerung der Wahrnehmung des Verhaltens und Erlangen von Strategien zur Eigenregulation zur Verbesserung der Impulskontrolle & Frustrationstoleranz]
  • Die Patientin/der Patient ist in XY Wochen/Behandlungen (wieder) in der Lage … [z. B. ihre Feinmotorik so weit zu verbessern, dass die Wiederaufnahme ihres Berufes als Schneiderin wieder möglich ist].
  • „Gemeinsam mit der Patientin/dem Patienten wurde als erstes Therapieziel für die nächsten XY Wochen/Behandlungen … [z. B. die konfliktfreie Teilnahme am Sportunterricht durch Steigerung der Impulskontrolle & Frustrationstoleranz] festgelegt. Als langfristiges Therapieziel wurde festgelegt, dass … [z. B. die Patientin/der Patientin den Lernanforderungen in der Förderschule ohne Wutanfälle durch eine ausreichende Eigenregulation gerecht werden kann].“

Versorgungsoptimierungen

  • Um die Allgemeinversorgung der Patientin/des Patienten weiter zu optimieren, möchten wir Sie über folgende therapeutische Beobachtung informieren und bitte um ihre ärztliche Einschätzung/Begutachtung/Untersuchung: …
  •  Um die therapeutische Versorgung der Patienten/des Patienten an ihre/seine aktuellen Bedürfnisse anzupassen, möchten wir folgende Optimierung der Folgeverordnung vorschlagen und bitten sie um ihre ärztliche Einschätzung: … 

Fazit

Therapieberichte sind ein wichtiges und effektives Instrument in der Kommunikation mit Ärzten, um die Versorgung der Patient:innen optimal fortzusetzen. 

Sie zeigen den Verlauf und die Fortschritte von Patient:innen während der Therapie ihrer gesundheitlichen Einschränkung auf und bieten Ärzten einen Einblick in die Wirksamkeit der Ergotherapie.

Das Schreiben von Berichten sollte durch das Nutzen von Textbausteinen und Textbausteinen einfach gestaltet sein, damit die ausführliche Behandlungsdokumentation effektiv darin übernommen werden kann. 

Das spart Zeit, die für wichtige Therapie sinnvoller genutzt werden kann und Geld, weil Therapieberichte häufig nur gering vergütet werden. 

Wir hoffen unsere Tipps, Vorlagen und Beispiele helfen dir und deinem Team beim Erstellen euerer Therapieberichte.

Wer hier für dich schreibt

Robin Klouda (Sportwissenschaftler & Organisationstalent)

Als studierter Sportwissenschaftler hat Robin Klouda vielen Patient:innen einer interdisziplinären Reha-Einrichtung und Physiotherapiepraxis zu Besserung verholfen. Die reibungslose Praxisverwaltung lag ebenso in seinem Verantwortungsbereich. Mit seinem Wissen berät er regelmäßig Therapiepraxen.
💬 praxis-wissen@thevea.de


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