Therapiebericht Podologie: Beispiele, Vorlagen, Textbausteine


Laura Wude (Praxisleiterin & Therapeutin)
26.04.2024

Therapiebericht Podologie: Beispiele, Vorlagen, Textbausteine


Laura Wude (Praxisleiterin & Therapeutin)

Kostenlose Therapiebericht-Vorlagen 

  • Kompakter & ausführlicher Therapiebericht
  • Digital ausfüllen und selbst drucken
  • Kostenlos & ohne Registrierung

Verordnungsbericht, Arztbericht, Therapiebericht oder einfach nur Bericht – die Bezeichnungen variieren, doch das Ziel ist identisch: informative Kommunikation zwischen behandelnden Therapeut:innen und Ärzt:innen, um die Versorgung von Patient:innen zu optimieren.

In diesem Blogartikel findest du aktuelle Anforderungen, Beispiele, Vorlagen und Textbausteine für Berichte über durchgeführte Heilmitteltherapie.

Mit den Tipps und Tricks kannst du die Erstellung effektiv und deine Therapieberichte wirkungsvoll gestalten.

Wann Podologie-Berichte notwendig und sinnvoll sind

Notwendig und unabdingbar sind Therapieberichte, wenn Ärzt:innen diese mit einer Verordnung angefordert haben. 

Das ist bei der Heilmitteltherapie im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) üblich, aber auch für anderen Kostenträgern wie der freien Heilfürsorge oder der DGUV möglich. 

Zudem können Therapieberichte auch für den medizinischen Dienst oder Patient:innen selbst von Interesse sein. Beispielsweise um einen individuellen, langfristigen Heilmittelbedarf damit zu beantragen. 

Ansonsten sind Berichte immer dann sinnvoll, wenn du als Therapeut:in patientenbezogene Informationen mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt teilen möchtest. 

  • Zur Information über Verbesserung oder Verschlechterung der Diagnose oder die Compliance von Patient:innen.
  • Bei Optimierungsvorschlägen zur allgemeinen Versorgung oder für Folgeverordnungen.
  • Zur Unterstützung der ärztlichen Entscheidung über die Fortführung der Therapie.
  • Für Anfragen zu weitere, ärztlicher Diagnostik zur Optimierung der Heilmitteltherapie.
  • Zur Unterstützung für Gutachten durch etwa den Medizinischen Dienst oder für Sondergenehmigungen des langfristigen Heilmittelbedarfs. 

Wertvoll für die Zusammenarbeit mit Patienten 

Nicht zu unterschätzen ist der Wert der Berichte für die Zusammenarbeit mit Patient:innen.

Ihnen kann bewusst werden, in welchem gesundheitlichen Zustand sie die Therapie begonnen und welche Fortschritte sie in den letzten Behandlungen gemeinsam mit dir erreicht haben. 

Das bringt neue Motivation für die Erreichung der gesetzten Therapieziele – für dich und Patient:innen.

Vorgaben und Vergütung Therapiebericht

Auch, wenn für Berichte der Podologie generell nur wenige gesetzliche und vertragliche Regeln festgelegt wurden, ist er gemäß § 16 Absatz 7 der Heilmittel-Richtlinie fester Bestandteil der Behandlungsdurchführung:

“Sofern die Verordnerin oder der Verordner für die Entscheidung über die Fortführung der Therapie einen schriftlichen Bericht über den Therapieverlauf nach Ende der Behandlungsserie für notwendig hält, kann sie oder er diesen auf dem Verordnungsvordruck bei der Therapeutin oder dem Therapeuten anfordern.”

Ärzt:innen fordern einen Bericht mit dem Kreuz auf der GKV-Verordnung bei “Therapiebericht” an.


Podologie-Berichte der gesetzlichen Krankenkasse

Im Versorgungsvertrag der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) wurde lediglich der Bericht zur Nagelspangentherapie bei Diagnosegruppe UI2 näher definiert.

Berichte für andere podologischen Diagnosegruppen sind gemäß GKV-Leistungsbeschreibung (Anhang 1 -Teil 1.3) Teil der Leistungserbringung und mit deren Vergütung ebenfalls abgegolten. Sie müssen während der Vor- und Nachbereitungszeit erstellt werden.

Bedeutet: Als Podolog:in solltest du den Großteil der Berichte zu GKV-Verordnungen besonders zeitsparend und kompakt erstellen - dafür erhältst du im Laufe des Artikels noch einige Tipps.


GKV-Therapieberichte für Diagnosegruppe UI2 

Dieser sollte ausführlicher ausfallen und wurde in der GKV-Leistungsbeschreibung der Nagelkorrekturspangen wie folgt definiert:

  • Voraussetzung: Diagnosegruppe UI2
  • Verordnung: Wird auf ärztlichen GKV-Verordnungen mit Kreuz bei „Therapiebericht“ durch Ärzt:in angefordert.
  • Format und Inhalt: 
    • Versichertendaten, Verordnungsdatum, Diagnosegruppe
    • podologischer Erstbefund und Therapiebedarf, 
    • Behandlungsinhalt und -verlauf, Stand der Therapie inkl. podologischer Wundbeurteilung
    • Fotodokumentation - vor Beginn, bei Verschlechterung und bei Abschluss
    • Therapieziele und -prognose, Empfehlungen und Begründungen zur Fortsetzung/Beendigung der Therapie sowie zu weiteren therapeutischen Maßnahmen
  • Menge: einmal je Verordnung.
  • Zeitpunkt: Wird außerhalb der Behandlungszeit gegen Ende der Verordnung geschrieben.
  • Vergütung: 16,37 €, mit gesonderter Positionsnummer “78530” (Stand vom 26.02.2024). 

Ausführlichere Berichte nur nach Kostenabklärung 

Manchmal reicht ein kompakter Verordnungsbericht den Anfragenden (Ärzt:innen, Patient:innen, MDK) nicht aus, weil sie weitere Details zum Verlauf der Therapie und der podologische Analyse/Befundung wünschen – dann ist ein ausführlicherer Bericht notwendig. 

Dieser kann dann abseits der GKV-Verordnung, beispielsweise durch einen Brief ärztlicherseits, angefordert werden. Das Erstellen gleicht einer reinen Privatleistung, weil er für die Podologie nicht im GKV-Rahmenvertrag vereinbart wurde (bei Physiotherapie und Logopädie hingegen schon). 

Bedeutet: Du legst den Preis und Umfang eines solchen Berichts fest und sicherst dir deine Vergütung entweder durch eine Vergütungsvereinbarung mit der Patientin oder dem Patienten oder ggf. durch einen Kostenvoranschlag an die Krankenkasse. 

GKV-Regeln sind auf Therapieberichte für andere Kostenträger übertragbar

Therapieberichte sind auch für nicht gesetzlich versicherte Patient:innen möglich, dabei gilt Folgendes:

Therapiebericht freie Heilfürsorge für Bundeswehrsoldat:innen und Beamt:innen: Wird nur vergütet, wenn Verordnende auf der Bundeswehrverordnung „ja“ beim Therapiebericht bzw. das Feld auf Muster 13 angekreuzt haben.

Dann wird ein kurzer Bericht über den Verlauf der Verordnung angefordert – auch hier wird ausschließlich der Bericht bei UI2 zusätzlich vergütet.

PBeaKK: Therapieberichte für A-Versicherte der Postbeamtenkrankenkasse: Können entweder nach den Regeln der GKV oder als Privatleistung (siehe nächster Punkt) verordnet und abgerechnet werden. B-Versicherte werden immer wie Privatversicherte gehandhabt.

Privatversicherung, Beihilfe und Selbstzahler: Auch auf Privatrezepten können Ärzt:innen für eine reibungslose Zusammenarbeit um einen Therapiebericht bitten.

Dann handelt es sich um eine reine Privatleistung: Du legst die Vergütung fest, Patient:innen zahlen diese zunächst selbst und kümmern sich anschließend eigenverantwortlich um die Kostenerstattung durch ihre Versicherung.

Für deine Kostenabsicherung ist es ist ratsam dafür eine Vergütungsvereinbarung mit Patient:innen zu schließen. Daraus sollten Umfang, Inhalt und Kosten für den Bericht hervorgehen – das kann je nach Anliegen sehr individuell sein, siehe Inhalt von Therapieberichten

BG- und UVT: Podologie gehört nicht zu den Regelleistungen der DGUV. Sie ist Versicherten von Berufsgenossenschaften und Unfallversicherungen nur mittels einer Sondergenehmigung möglich. Dabei können auch Therapieberichte angefordert werden.

Dann solltest du unbedingt vor dem Erstellen deine Vergütung mit dem Kostenträger der DGUV durch einen Kostenvoranschlag klären. Alternativ können Patient:innen diesen auch als Selbstzahlerleistung erhalten.

Alternativ können Patient:innen diesen auch als Selbstzahlerleistung erhalten.

3 Tipps für wirklich gute Therapieberichte

1️⃣ Halte Berichte so kurz wie möglich (oder so lang wie nötig)

Weder will der Arzt einen halben Roman lesen, noch hast du
die Zeit, diesen zu schreiben.

Hinzu kommt, dass keiner von euch die jeweilige Zeit ausreichend vergütet bekommt. Fokussiere dich daher auf die relevanten Informationen und halte diese so kompakt wie möglich.

2️⃣Schreibe leicht verständlich

Ja, Fachsprache zeigt Professionalität. Sie sorgt aber auch dafür, dass Patient:innen den Inhalt eines Berichts kaum nachvollziehen können und fachfremde Verordnende dafür ggf. erst einige Internetsuchen hinter sich bringen müssen.

Für eine verständliche Alltagssprache im Therapiebericht werden die Lesenden dankbar sein. 

3️⃣ Informiere über Erfolge und Fortschritte

Um die Therapie und ggf. eine Folgeverordnung weiterhin zu sichern, solltest du über die Fortschritte der Patient:innen berichten – mögen sie dir zunächst noch so gering erscheinen

Gemäß Heilmittel-Richtlinie ist die Notwendigkeit von Heilmitteltherapie gegeben, wenn 

  • eine Krankheit geheilt, ihre Verschlimmerung verhütet oder Krankheitsbeschwerden gelindert werden können.
  • eine gesundheitliche Schwächung, die zu einer Krankheit führen könnte, beseitigt werden kann.
  • einer Gefährdung der gesundheitlichen Entwicklung eines Kindes entgegengewirkt wird.
  • eine Pflegebedürftigkeit vermieden oder gemindert werden kann.

Wenn deine geleistete Therapie und das Mitwirken der Patientin oder des Patienten zu einem dieser Aspekte beitragen konnte, kannst du einen Therapieerfolg verzeichnen und solltest diesen in deinem Bericht nennen. 

Ausnahme: Bei einem Therapieabbruch nennst du die negativen Einflüsse, die dazu geführt haben. Etwa den gesundheitlichen Allgemeinzustand, aber auch ggf. die Unzuverlässigkeit oder fehlende Compliance der Patientin/des Patienten.

Therapieberichte der Podologie: Muster-Beispiel und Struktur

Ein guter Therapiebericht ist wie ein Brief aufgebaut:

  • Der Briefkopf enthält die Anschrift des Empfängers (Ärzt:in/MDK/Patient:in) sowie des Absenders (Heilmittelpraxis) und den Betreff (Patienten- und Verordnungsdaten). 
  • Der Bericht beginnt mit einer persönlichen Ansprache und dankende Worten an Verordnende oder Anfragende.
  • Dann folgt der Inhalt mit den therapierelevanten Informationen. Der Umfang variiert je nach Art des Berichts – dazu gleich mehr. 
  • Abgeschlossen wird er mit einem Kontaktangebot, Grußworten und dem Namen der erstellenden Person.
Beispiel für einen Therapiebericht aus der Podologie

Fachlicher Inhalt von Podologie-Berichten 

Aus den Vorgaben der GKV lassen sich zwei sinnvolle Arten von Therapieberichten ableiten – ihre Inhalte unterscheiden sich: 

Ein kompakter Therapiebericht, der über den Verlauf und die Ergebnisse der durchgeführten Verordnung informiert – ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Er dient vordergründig der Optimierung von Folgeverordnungen.

Ein ausführlicher Therapiebericht geht darüber hinaus auf die therapeutischen Details der Therapie ein: Befundung und Diagnostik, Verlauf und Ereignisse einzelner Behandlungen und umfangreiche Versorgungsempfehlungen

Er dient den Anfordernden dazu, einen detaillierten Überblick über den gesamten Krankheits- und Therapieverlauf zu erhalten. Mit diesem Bericht kannst du als Podolog:in maßgeblichen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung einer Patientin/eines Patienten beitragen.

Podolog:innen können sich beim fachlichen Inhalt der beiden Berichtsformen an den folgenden Aspekten orientieren – weiter unten im Artikel findest du Textbausteine und Beispiele zu den einzelnen Abschnitten.

Was in einen kompakten Therapiebericht gehört

  • Diagnose: Angabe der ärztlichen Verordnungsdiagnose, ggf. Nennung relevanter therapeutischer Befunde. 
  • Behandlungszeitraum der Verordnung (von – bis).
  • Therapieziele und Erreichungsgrad: Welches Ziel wurde angestrebt? Seid ihr diesem durch die durchgeführte Therapie näher gekommen oder habt es erreicht? Verdeutliche hier Fortschritte und Erfolge innerhalb des Behandlungszeitraumes. Bei einem Therapieabbruch nennst du die negativen Einflüsse.
  • Aktueller Stand der Therapie: Welche Besonderheiten traten während der Behandlung auf? Welche Heilmittel oder Therapiemethode hat besondere Wirkung gezeigt? Wie geht es Patient:innen aktuell? Nenne hier kurz die relevanten, angewandten Therapiemethoden und deren Ergebnisse.
  • Prognose: Ist die Fortsetzung der Therapie sinnvoll und warum? Kann die Therapie beendet werden oder ist ggf. zunächst eine Therapiepause angeraten und warum? Welche Änderung der Versorgung könnten die Prognose verbessern? Mache hier, wenn angebracht, Vorschläge zu Änderungen der Frequenz, Einzel-/Gruppentherapie, der Doppelbehandlung, zum Hausbesuch oder zum bisher angewandten Heilmittel. 

Was in einen ausführlichen Therapiebericht gehört

  • Behandlungszeitraum, auf den sich der ausführliche Bericht bezieht – dieser kann sich über mehrere Verordnungen erstrecken. 
  • Therapiebedarf inkl. ärztliche Diagnose und Details zu therapeutischen Befunden/Diagnostik: Wie geht es der Patientin bzw. dem Patienten aktuell? Welche Alltagseinschränkungen verursacht die Erkrankung derzeit? Welche Ergebnisse und/oder Diagnosen hat die therapeutische Befundung ergeben? Nenne hier alle relevanten Erkenntnisse inkl. vorhandener Messwerte.
  • Therapiefähigkeit: Wie motiviert und belastbar ist die Patientin/der Patient im Kontext ihrer/seiner körperlichen, seelischen und geistigen Verfassung? Welche Unterstützungen sind für sie/ihn vorhanden? Wie steht es um die Compliance zwischen Patient:in und Therapeut:in?
  • Therapieziele: Welche Ziele wurden für die Gesamttherapie festgelegt? Das sollten Ziele für den Alltag oder den beruflichen/schulischen/sozialen Kontext der Patientin oder des Patienten sein (siehe 3 Tipps für wirklich gute Therapieberichte)
  • Aktueller Stand der Therapie: Welche Heilmittel und Therapiemethode haben besondere Wirkung gezeigt? Was konnte damit erreicht werden? Welche Frequenz hat sich als förderlich erwiesen und was ist für weitere Einheiten geplant? Wie hat die Patientin/der Patientin jeweils darauf reagiert? Nenne hier die relevanten Therapieereignisse.
  • Prognose: Ist die Fortsetzung der Therapie sinnvoll und warum? Kann die Therapie beendet werden oder ist ggf. zunächst eine Therapiepause angeraten und warum?
  • Vorschläge zur Versorgungsoptimierung: Welche Verordnungsanpassungen könnten die Prognose verbessern? Etwa der Frequenz, der Einzel-/Gruppentherapie, der Doppelbehandlung, beim Hausbesuch oder dem bisher angewandten Heilmittel. Welche ärztliche Diagnostik ist ratsam und welche weitere medizinische Versorgung kann den Zustand der Patientin/des Patienten weiter verbessern?

Tipps zur effektiven Erstellung eines Therapieberichtes

Mit guter Vorbereitung lassen sich Verordnungsberichte und ausführlichere Therapieberichte einfach und zeitsparend schreiben. 

Kostenlose Vorlagen und Muster für Therapieberichte der Podologie

Hier findest du Vorlagen bzw. Muster für Podologie-Therapieberichte in den zwei oben beschriebenen Varianten. 

Du kannst die Word-Dokumente kostenlos downloaden, die [Textfelder] mit den individuellen Daten und Informationen aus der Dokumentation füllen und diese anschließend ausdrucken.

Hinweis: Inhalt und Aufbau dieser Vorlagen sind nicht gesetzlich oder vertraglich vorgeschrieben und nach bestem Wissen entstanden. Unsere Vorlagen passen daher ggf. nicht zu 100 % zum Ablauf deiner Praxis – können dir und deinem Team aber als Inspiration dienen, wenn ihr eure eigenen Standards und Vorlagen entwickeln wollt.

Vorlagen & Muster für den kompakten Therapiebericht Podologie

Therapiebericht-Vorlage kostenlos für Podologie (kompakter Bericht)

Vorlagen & Muster für den ausführlichen Therapiebericht Podologie

Therapiebericht-Vorlage kostenlos für Podologie (ausführlicher Bericht)

Therapieberichte ohne viel Tipperei digital erstellen

Mit einem Tool wie thevea erstellst du Therapieberichte mit den Inhalten aus deiner Dokumentation besonders schnell. Wie das geht, kannst du dir hier mit wenigen Klicks anschauen.

Therapieberichte per Drag & Drop aus der Dokumentation erstellen: Startbild einer interaktiven Produkttour

Tipp: Frage Ärzte:innen (den medizinischen Dienst oder Patient:innen) auf welche Inhalte sie besonderen Wert bei angefragten Therapieberichten legen.

Darauf kannst du dich beim Erstellen der Vorlage und Erfassen der Inhalte konzentrieren – das spart dir und den Empfängern Zeit (und Kosten).


Dokumentation als Basis jedes Therapieberichtes der Podologie

Die Dokumentation der Behandlungen, Befunde und Therapieplanung ist ein wichtiger Bestandteil der (digitalen) Patientenakte und gesetzliche Pflicht von behandelnden Therapeut:innen. 

Zudem lassen sich Therapieberichte mit den Angaben einer ausführlichen und gewissenhaften Doku schnell füllen. Im Grunde werden die relevanten Angaben daraus einfach in den Therapiebericht übernommen. 

Pflichtinhalt der Dokumentation gemäß Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) § 630f Absatz 2: 

Vorgaben zum Therapiebericht im Gesetz, Auszug als Screenshot

Relevante Inhalte für Therapieberichte: Aktueller Stand der Therapie und des Therapieplans, ärztliche Diagnose, therapeutische Untersuchungen und deren Ergebnisse, Befunde sowie therapeutische Maßnahmen/eingesetzte Heilmittel und ihre Wirkung bei Patient:innen.

Textbausteine für Therapieberichte der Podologie

Klappe die folgenden Artikelabschnitte aus, um Textbausteine und Beispiele für die einzelnen Aspekte eines Podologie-Berichtes einzusehen.

Du kannst dir diese kopieren und in deinen Berichten verwenden. 

Tipp: Anstelle von „Patientin/Patient“ kannst du bei Kindern auch den Vornamen bzw. bei Erwachsenen den vollständigen Namen oder Fr. XY/Hr. XY einsetzen – das sorgt für einen geschmeidigeren Lesefluss und Patient:innen fühlen sich vom Inhalt des Berichts direkt angesprochen.

Die [Beispiele] tauschst du gegen die Patienten-individuellen Informationen aus der Dokumentation aus.

Anrede und Dank für die Verordnung

  • "Sehr geehrte/r … [Frau …; Herr …: Damen und Herren],
    vielen Dank für die Heilmittelverordnung für [Vorname + Name Patient:in]. Auf Grundlage der bisherigen Behandlungen übermitteln wir Ihnen folgenden Therapiebericht."
  • "Sehr geehrte/r … [Frau …; Herr …: Damen und Herren],
    vielen Dank für Ihre Anfrage eines ausführlichen Therapieberichtes für [Vorname + Name Patient:in]. Der hiermit übermittelte Bericht bezieht sich auf die Behandlungen im Zeitraum vom TT.MM.JJJJ [Erste Behandlung] bis TT.MM.JJJJ [Letzte Behandlung]."

Ärztliche Diagnose und therapeutische Befunde

  • Die Patientin/der Patient hat die Heilmittelverordnung aufgrund Ihrer ärztlichen Diagnose … [z. B. Diabetes mellitus, Typ 2 - als entgleist bezeichnet mit diabetischem Fußsyndrom und Neuropathie (E11.75); … Hereditäre sensomotorische Neuropathie (G60.0); … Unguis incarnatus Stadium 2, U1 links (L60.0)] erhalten. 
  • Während der podologischen Befundung zu Beginn der Behandlung haben wir festgestellt, dass … 
    • [z. B. … der NSS bei 8/10 liegt und die Neuropathie stark vorangeschritten ist. Die Missempfindung verursacht tagsüber wie nachts moderate Schmerzen (6/10) - die Patientin/der Patient fühlt sich dadurch im Alltag beeinträchtigt. Achillessehnenreflex ist abgeschwächt, Vibrationsempfinden ist fehlend, auf Schmerztest mittels Pinprick reagiert sie/er überempfindlich (Schmerz 8/10), Temperaturempfindung mittels TipTerm ist fehlend. Haut derzeit vollständig intakt - Im Vorfuß- und Fersenbereich liegt ein erhöhte Ulzerationsrisiko aufgrund von Hyperkeratosen vor. Nagel 1 u. 2 beidseitig weisen ausgeprägte Gryposis vor.]
    • [z. B. … der eingewachsene Großzehnagel links beidseitig chronische Entzündungszeichen (Überwärmung, Schwellung) aufweist. Das hypergranuliertes Gewebe ist lateral über Nagelplatte hinaus - medial in Stadium 2 ausgeprägt, serös wässriges Wundexsudation + mazerierter Wundrand sowie Nagelplatte bds. sind erkennbar (siehe Fotodokumentation). Die PAtientin/der Patient zeigt starkes, dauerhaftes Schmerzempfinden - auch ohne Belastung. Laufen ist derzeit nur mit Verbandsschuh möglich, aufliegende Bettdecke oder Stumpf nicht aushaltbar - Lebensqualität ist stark eingeschränkt.]

Aktueller Stand und erreichte Erfolge

  • Erfolge erreicht: „Durch die bisherige Therapie ist die Patientin/der Patient wieder in der Lage … [z. B. nachts ohne Schmerz und mit aufliegender Bettdecke durchzuschlafen; … ohne Orthose und Luftpolsterschuhe den Alltag mit der orthopädischen Schuhversorgung zu beschreiten].”
  • Status quo gehalten/Verschlimmerung verhindert: „Der Erfolg der Therapie zeigt sich u. a. darin, dass der Patient/die Patientin … [z. B. … vollständig intakte Hautstrukturen aufweist]."
  • Aktueller Stand vs. Beginn: „Der Therapieerfolg zeigt sich u. a. dadurch, dass der Patient/die Patientin wieder eigenständig … [z. B. mithilfe des Rollators zum 400 m entfernten Supermarkt ohne Schmerzempfindung laufen kann; … ihre/seine berufliche Tätigkeit vollumfänglich ausüben kann, weil das Tragen des Arbeitsschuhes wieder Schmerzfrei und ohne erneute Entzündung des Gewebes möglich ist]. Das war ihr/ihm zum Zeitpunkt der Verordnung nicht möglich."
  • Compliance hervorheben: „In Zusammenarbeit mit der Patientin konnten wir erreichen, dass sie/er wieder … [z. B. sich Haut- und Nägel auch zwischen den Behandlungen mittels regelmäßiger Kontrolle und angemessener Pflege in intaktem Zustand hält; … die Druckstellen im Bereich der Großzehe zurückgehen, da sie/er ihr/sein gesamtes, privates Schuhwerk an die Aspekte unsere Beratung angepasst hat].“
  • Therapieverlauf beschreiben: “Am Therapieziel … [z. B. der vollständigen Schmerzfreiheit im Alltag] wurde mithilfe von … [z. B. einer Nagelkorrektur nach Ross Fraser] in Kombination mit … [z. B. regelmäßigem Wechsel der Copoline-Tamponade] gearbeitet. Zu Beginn der Therapie war es aber zunächst nötig … [z. B. eine einteilige Metall-Korrekturspange zu setzen, bis das umliegende Gewebe keine Entzündung mehr aufwies]. Für den weiteren Verlauf der Therapie ist … [z. B. die vollständige Korrektur des Nagels durch Fortsetzung der Therapie mittel Ross-Fraser-Spange] geplant, um … [z. B. auch stärkere Belastungen beim Wandern wieder ohne Rezidive zu ermöglichen].”
  • Therapieabbruch: “Die aktuelle Therapie der Patientin/des Patienten verzeichnete keinen (weiteren) Erfolg und wurde im gegenseitigen Einvernehmen beendet, weil … [z. B. die Patientin/der Patient keinen der vereinbarten Termine wahrgenommen hat; … sich der gesundheitliche Allgemeinzustand verschlimmert und die Therapie unmöglich gemacht hat; … die Patientin/der Patient umgezogen ist/sich für die nächsten Wochen in einer Rehabehandlung befindet].

Erfolgreiche Maßnahmen der Behandlung

  • „Besonderer Fortschritte wurden durch … [z. B. die regelmäßige Entfernung und Glättung der Hyperkeratosen an der Ferse (ca. alle 2–3 Wochen)] erreicht.“
  • „Insbesondere durch … [z. B. das regelmäßige Setzten (ca. alle 4–5 Wochen) der einteiligen Metall-Korrekturspange] ist es dem Patienten/der Patientin wieder möglich … [schmerzfrei im Konfektions-Schuh seinen/ihren Alltag zu bestreiten].

Prognose

  • Weitere Therapieziele erreichen: „Wir schlagen eine Weiterführung der Therapie vor. Die Patientin/der Patient wird bei Fortsetzung der aktuellen Therapiemethode voraussichtlich in XYZ Wochen wieder in der Lage sein … [z. B. schmerzfrei Tennis zu spielen; … vom Verbandsschuh zur orthopädischen Schuhversorgung zu wechseln; … auf die Betreuung des Wundmanagers zu verzichten].
  •  Status quo halten: „Bei Fortsetzung der Therapie ist absehbar, dass die Patientin/der Patient weiterhin … [z. B. eine stabile, intakte Hautstruktur ohne Ulzerationen vorweisen wird].
  • Verschlimmerung verhindern: “Durch Fortsetzung der Therapie kann ein Rückfall/eine erneute Verschlimmerung verhindert und die Therapieerfolge gefestigt werden.”

Therapiebedarf

  • „Bei der Patientin/dem Patienten besteht Therapiebedarf, weil … [z. B. die stark ausgeprägte Neuropathie ein hohes Risiko bei der Eigenpflege bildet.]
  • “Therapiebedarf ist aufgrund … [z. B. der weiterhin vorliegenden Entzündung des Gewebes um die Nagelplatte der Großzehe] vorhanden.”
  • “Die Patientin/der Patient zeigt sich … [z. B. durch die aktuellen Schmerzen stark in ihrer/seiner Lebensqualität beeinträchtigt]. Sie/er möchte zukünftig … [z. B. wieder die berufliche Tätigkeit und sportliche Hobby, wie Tennisspielen, aufnehmen können].”

Therapiefähigkeit

  • „Die Patientin/der Patient arbeitet motiviert/engagiert/gewissenhaft/eifrig am Therapieerfolg mit und führt die Eigenübungen zuhause sehr zuverlässig durch.“
  • „Die Patientin/der Patient hat sehr gut verstanden, dass ein bestmöglicher Therapieerfolg nur mit ihrer/seiner aktiven Mithilfe möglich ist. Sie/Er ist sehr belastbar und auch unter Anstrengung stets motiviert.“
  • „Die Patientin/der Patient hält alle vereinbarten Termine ein und arbeitet auch außerhalb der Therapie effektiv am Erreichen des Therapieziels mit. Bei den Eigenübungen zu Hause erhält er/sie Unterstützung durch Familienangehörige.“
  • „Die Patientin/der Patienten ist sehr interessiert an den eingesetzten Behandlungsmethoden und informiert sich stetig über ihre/seiner Erkrankung und mögliche Therapieverfahren.“

Therapieziele

  • „Folgende Therapieziele wurden zu Beginn/im Laufe der Behandlung gemeinsam mit der Patientin/dem Patienten festgelegt:
    • [z. B. Schmerzfreiheit beim Schlafen mit aufliegender Bettdecke].
    • [z. B. Wechsel vom Luftpolsterschuh zur orthopädischen Schuhversorgung].
  • “Gemeinsam mit der Patientin/dem Patienten wurde als erstes Therapieziel für die nächsten XY Wochen/Behandlungen … [z. B. die Verbesserung der Eigenpflege zwischen den Behandlungen] festgelegt. Als langfristiges Therapieziel wurde … [z. B. die Verbesserung bis zur Ausheilung der Frisuren an der Fersen] gesetzt.”

Versorgungsoptimierungen

  • Um die Allgemeinversorgung der Patientin/des Patienten weiter zu optimieren, möchten wir Sie über folgende therapeutische Beobachtung informieren und bitte um ihre ärztliche Einschätzung/Begutachtung/Untersuchung: … [z. B. Sie/er berichtet regelmäßig von einem erhöhten Nüchtern-Glucose-Wert am Morgen von bis zu 340 mg/dl. Wir halten eine Überprüfung und Anpassung der aktuellen Medikation des Diabetes für angeraten].”
  •  Um die therapeutische Versorgung der Patienten/des Patienten an ihre/seine aktuellen Bedürfnisse anzupassen, möchten wir folgende Optimierung der Folgeverordnung vorschlagen und bitten sie um ihre ärztliche Einschätzung: … [z. B. Mit einer verkürzten Frequenz von 1 bis 2 Wochen können wir das Therapieziel der Ausheilung der Ferse schneller erreichen, weil Verhornungen nicht zu weit voranschreiten und keine erneuten Frisuren verursachen können].”

Therapieberichte digital per Drag & Drop erstellen

In unsere Praxissoftware thevea Pro hast du die Möglichkeit, die relevanten Punkte deiner digitalen Verlaufsdokumentation mit wenigen Klicks in den Therapiebericht zu übernehmen.
Das spart besonders viel Zeit, weil du keine Patientenakten mehr durchblättern und keine Informationen mehr doppelt verfassen musst.

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Fazit

Therapieberichte sind ein wichtiges und effektives Instrument in der Kommunikation mit Ärzten, um die Versorgung der Patient:innen optimal fortzusetzen. 

Sie zeigen den Verlauf und die Fortschritte von Patient:innen während der Therapie ihrer gesundheitlichen Einschränkung auf und bieten Ärzten einen Einblick in die Wirksamkeit der Podologie.

Das Schreiben von Berichten sollte durch das Nutzen von Textbausteinen und Textbausteinen einfach gestaltet sein, damit die ausführliche Behandlungsdokumentation effektiv darin übernommen werden kann. 

Das spart Zeit, die für wichtige Therapie sinnvoller genutzt werden kann und Geld, weil Therapieberichte häufig nur gering vergütet werden. 

Wir hoffen unsere Tipps, Vorlagen und Beispiele helfen dir und deinem Team beim Erstellen euerer Therapieberichte.

Wer hier für dich schreibt

Laura Wude (Praxisleiterin & Therapeutin)

Als langjährige Praxisleiterin kennt Laura Wude die Herausforderungen im therapeutischen Alltag aus eigener Erfahrung. In Seminaren und Expertenbeiträgen gibt die gelernte Podologin ihr Wissen regelmäßig weiter.
💬 praxis-wissen@thevea.de


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